Heizenergie ist ein äußerst teures Gut geworden. Die Beheizung von Wohn- und Gewerbegebäuden verschlingt in unseren mitteleuropäischen Breiten beträchtliche Kosten. Sie sorgt aber auch für eine ständige Verknappung unserer Rohstoffreserven und belastet im Gegenzug die Umwelt mit schädlichen Abgasen. Umso wichtiger ist der Einsatz effizienter Heizungsanlagen und die Brennwerttechnik steht derzeit nachweislich dabei an vorderster Stelle. Kein anderes Heizsystem erzielt diese hohe Ausbeute im Verhältnis zur eingesetzten Energiemenge.
Statistiken sagen aus, dass zurzeit circa 25 Prozent aller deutschen Haushalte mit Brennwertkesseln ausgestattet sind und diese Tendenz zeichnet sich seit Jahren durch eine konstante Aufwärtsentwicklung aus.
Wie funktioniert ein Brennwertkessel?
Ein weit verbreiteter Irrtum besteht darin, dass die Brenner von Brennwertgeräten das Heizmedium angeblich besonders effizient verbrennen. Dies ist zwar der Fall. Den eigentlichen Nutzen erzielen Brennwertgeräte jedoch, indem sie die im Abgas enthaltene Heizenergie nutzen.
Bei einer Heizungsanlage früherer Generationen wurden die heißen Abgase aus der Verbrennung über den Schornstein abgeleitet. Dabei wurden gewaltige Mengen an Heizenergie vergeudet. Bei der Brennwerttechnik hingegen werden diese heißen Abgase auf circa 50 Grad abgekühlt. Dies geschieht, indem sie einen Wärmetauscher passieren, der vom abgekühlten Heizwasser des Rücklaufs aus der Heizung durchströmt wird. Die Abgase kondensieren und ihre darin enthaltene Heizenergie wird erneut dem Heizwasser des Vorlaufs zu den Heizkörpern zugeführt.
Das Ergebnis dieser Technik ist eine mindestens zehn Prozent höhere Energieausbeute. Sie resultiert aus der Energierückgewinnung aus den heißen Abgasen plus des entsprechend geringeren Einsatzes von Gas, Öl oder eines anderen Heizmediums.
Können Brennwertkessel bei jedem Heizmedium eingesetzt werden?
Den höchsten Nutzeffekt erzielen Brennwertgeräte in Erdgas- oder Flüssiggasheizungen. Bei diesen Heizmedien verbinden sie ihre saubere Verbrennung mit höchster Energieausbeute durch die Energierückgewinnung.
Etwas eingeschränkt sind Brennwertgeräte in Ölheizungen. Öl verbrennt bereits aufgrund seiner chemischen Struktur unsauberer als Gas. Die Schadstoffbelastung im Abgas ist dementsprechend etwas höher. Die Wirkungsweise der Energierückgewinnung aus dem Abgas hingegen ist annähernd gleich.
Als jüngstes fossiles Heizmedium sind Pelletheizungen eine Alternative zu Gas oder Öl. Sie verbrennen das Heizmedium mindestens genauso hochwertig wie Gaskessel und die Energierückgewinnung erfolgt ebenso effizient. Pellets sind außerdem hervorragend in ihrer Energiebilanz, denn sie werden nachhaltig erzeugt. Ihr Nachteil besteht jedoch in der wesentlich höheren Investition bei der Anschaffung, im höheren Platzbedarf und in der permanent erforderlichen Ascheentsorgung.
Passen Brennwertkessel zu jeder bestehenden Heizungsanlage?
Ein Brennwertkessel kann generell in jeder bestehenden Heizungsanlage den alten Kessel ersetzen. Er entlastet den bestehenden Schornstein durch seine niedrige Abgastemperatur. Wenn es die baulichen Gegebenheiten zulassen, ist nur noch ein Abzug erforderlich.
Die Einschränkung besteht in der Rücklauftemperatur des Heizwassers. Es kann den Wärmetauscher im Brennwertkessel nur wirkungsvoll versorgen, wenn seine Temperatur nicht zu hoch ist. Bei Fußbodenheizungen ist dies meist der Fall. Von konventionellen Heizkörpern kommt das Heizwasser jedoch oftmals viel zu hoch in seiner Temperatur über den Rücklauf zurück. Damit kann sich der gewünschte Brennwerteffekt verringern oder sogar völlig entfallen. Ein hydraulischer Abgleich ist erforderlich, indem jeder Heizkörper nur soviel Heizenergie erhält, wie er benötigt. Dies erfolgt mittels einer allerdings kostenintensiven Berechnung, dem Einsatz voreinstellbarer Thermostatventile und der entsprechenden Heizungspumpe.
Brennwertkessel sind energiesparend, individuell regelbar und entlasten die Umwelt.
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