Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2013 in Deutschland knapp doppelt so viele Elektrofahrzeuge verkauft. Die Steigerung um ca. 90% bedeutet aber alles andere als eine Trendwende zu einem ökologisch nachhaltigen Verkehrskonzept. Zieht man die Gesamtzahl verkaufter Kraftfahrtzeuge als Vergleichsgröße hinzu, machen Elektroautos lediglich einen Anteil von 0,2% aus. In Zahlen ausgedrückt: Einer Gesamtmenge von 2,95 Mio. verkauften Autos stehen 6.000 Elektromobile gegenüber. Der Ruf nach mehr Umweltbewusstsein ist auch in der Automobilbranche nicht neu. Wünsche stehen dem Machbaren gegenüber, so dass die technische Entwicklung von absolut unmöglich über kleine Fortschritte zu ersten lauffähigen Konstruktionen führte. Bis heute existieren jedoch keine ausgereiften Modelle für einen größeren Markt, da sowohl Technologie als Infrastruktur eine rasche Entfaltung verhindert. Einer Verbreitung von E-Autos stehen die derzeitigen Bedingungen entgegen. Von verschiedenen Herstellern entwickelte Elektromobile wirken daher fast ausnahmslos wie Pilotprojekte zum Sammeln von Erfahrungen. Tatsächlich sind Neuentwicklungen weltweit zur sogenannten Ziellanderprobung unterwegs. Das Potenzial und die Notwendigkeit leuchten ein, so dass inzwischen eine kleine Palette an Fahrzeugen zur Verfügung steht. Hierzulande bieten mittlerweile namhafte Produzenten ihre Konstruktionen an. Dazu gehören Klein- bis Kleinstwagen wie der Smart ed oder der VW e-up. Bei Letzterem schlägt ein knapp dreifacher Preis im Vergleich zur Basisvariante des Benziners zu Buche. Des Weiteren sind erhältlich der Mitsubishi i-MiEV, der Citroën C-Zero und der Peugeot Ion. Zu den Innovationen gehört der BMW i3, dessen Carbonkarosse das Gewicht niedrig hält, während die Batterie im Unterboden für gute Straßenlage und Wendigkeit sorgt. Neben weiteren Autos z.B. von Nissan und Renault ist auch Daimler endlich mit der B-Klasse ed am Start, in die ein Elektroaggregat von Tesla verbaut wurde. Während das Gewicht der meisten Modelle durch die Akku-Technik und die Ladezeit in Ermangelung innovativer Technologien zu hoch ausfällt, beschränkt sich die Reichweite der Fabrikate auf einen Bruchteil heutiger Möglichkeiten. Dafür langen die Autobauer bei den Preisen kräftig hin. Der Elektromobilmarkt benötigt eine Menge mehr an Impulsen und Bewegung, als es bis heute der Fall war. Dabei kommt es nicht allein auf die Entwicklung und die Vermarktung alltagstauglicher Fahrzeuge an. Mit sauberer Energie betriebene Fortbewegungsmittel werden sich nur durchsetzten können, wenn das Angebot eingebettet ist in ein tragfähiges Gesamtkonzept, zu dem eine praktikable Infrastruktur ebenso gehört wie E-Autos mit Gebrauchseigenschaften, die einer ausgewogenen ökologischen Gesamtbilanz dienen. Flächendeckende Versorgung mit “E-Tankstellen“ wird ebenso benötigt wie Fahrzeuge, die nicht mehrere Stunden benötigen, um wieder für eine Reichweite von 100 oder 200 km nachgeladen zu haben. Das Verlangen der Bundesregierung nach wenigstens 1 Mio. E-Autos auf unseren Straßen im Jahr 2020 ist eine kühne Forderung. Derzeit bleibt abzuwarten, ob ihr vernünftige Überlegungen zugrunde liegen. Vom heutigen Standpunkt aus betrachtet, zeichnet sich eine wenn auch nicht mehr neue Zwischenlösung ab. Hybridfahrzeuge mit einer Kombination aus Kraftstoffmotor und Elektroantrieb laufen längst in Serie und stoßen beim Abnehmer auf Akzeptanz. Sie sind nicht die endgültige Lösung, stellen als Kompromiss aber unter Umständen einen wichtigen, vor allem aber praktikablen Zwischenschritt dar. Der Fahrzeugmarkt ist seit Jahrzehnten auf die eine oder andere Weise in Bewegung. Es bleibt abzuwarten, welche Rolle künftig E-Autos dabei spielen.
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Elektrofahrzeuge Steigerung um ca. 90% bei Elektroautos
19. August 2018 Automobil
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